Entstehungsprozess der Illustrationen für

RACE CARS - Ein unfaires Rennen

RACE CARS ist mein erstes illustriertes Bilderbuch und ich denke es wird für mich immer ein ganz Besonderes sein. Erscheinungstermin ist der 29. März 2023 im Penguin Junior Verlag.

Zum Buch: RACE CARS ist ein Sachbilderbuch für Kinder ab 5, geschrieben von Jenny Devenny. Es behandelt das Thema Rassismus anhand eines weißen (Ace) und eines schwarzen Rennautos (Chase). Das Buch beinhaltet zahlreiche Diskussionsfragen und soll dazu einladen, gemeinsam über weiße Privilegien und Rassismus zu sprechen.

Ich teile meine Illustrationsprojekte gerne in Skizzen, Farbe und Reinzeichnung auf und zeige hier welche Arbeit hinter den Bildern von RACE CARS steckt.

Umsetzung der Illustrationen:
Digital mit Procreate auf dem iPad

Skizzen

RACE CARS ist erstmals 2021 im Frances Lincoln Verlag im englischsprachigen Raum erschienen, geschrieben von Jenny Devennny und herausgegeben von Charnaie Gordon. Für die deutsche Ausgabe musste nicht nur der Text übersetzt, sondern auch neue Illustrationen erstellt werden.

Los geht's mit Recherche und Autos zeichnen
Bevor ich mit den ersten richtigen Skizzen starten konnte, musste ich natürlich den Text erstmal aufmerksam durchlesen. Danach habe ich ein wenig recherchiert wie Rennautos exakt aussehen und mir ein Pinterest Board zur Inspiration erstellt. Dann habe ich mal einfach drauflos gemalt und mit ein paar Autoformen gespielt und mir die Frage gestellt wie die Hauptcharaktere Ace und Chase eigentlich aussehen sollten. Da sie sich einzig in der Farbe unterscheiden sollten, reichte es völlig einen einzigen Charakter zu entwickeln, der für beide funktioniert.

Ich wollte den Autos unbedingt Augen geben um sie lebendiger wirken zu lassen. So können meiner Meinung nach am besten eigene Charaktere entstehen. Nach ein paar Versuchen haben der Verlag und ich uns darauf geeinigt, dass die Scheinwerfer als Augen fungieren sollen. Ein paar Moods habe ich auch noch skizziert, um mich zeichnerisch schon mal auf die „Rennautowelt“ einzustimmen. Bald hatte ich also die finale Rennautoform aus mehreren Perspektiven für Ace und Chase gefunden.

Storyboard, Skizzen für Innenseiten und Coverskizzen
Nachdem ich also wusste wie Ace und Chase aussahen, ging es darum die Seiten Stück für Stück zu füllen und die Geschichte zum Leben zu erwecken. Zuerst habe ich mir ein Storyboard gemacht auf dem ich das komplette Buch auf einmal sehen konnte. Ich finde, das hilft sehr gut um das Seitenlayout besser festzulegen. So kann ich schnell sehen wo ich Abwechslung in die Text- und Bildposition bringen sollte und Spannung aufbauen. Ich mag die Skizzenphase sehr gern, weil hier die Ideen sprießen und das Buch zum ersten mal so richtig zum Leben erweckt wird.

Mir hat es ziemlich viel Spass gemacht die Umgebungen für Ace und Chase zu entwickeln. Ich habe in meinen Skizzen versucht den Fokus primär auf die Autos zu bringen und die Hintergründe eher reduziert zu lassen, aber doch mit kleinen Nebencharakteren zu verzieren (z.B. Vögelchen, Katzen oder Eichhörnchen).

Parallel zum Entwickeln der Innenseiten habe ich auch Entwürfe fürs Cover gemacht. Hier war ich überaus fleißig und total im Flow, sodass ich dem Verlag zwölf Ideen präsentiert hatte. Ich denke meine vier Favoriten hätten auch gereicht. Den Text auf dem Cover habe ich übrigens nicht gelettert/illustriert/geschrieben. Das wurde dann später vom Verlag übernommen.

Als die Coverskizze und die Skizzen der Innenseiten schließlich von Verlagsseite freigegeben wurden, war der erste große Part des Projektes geschafft. Als nächstes ging es dann um die Farben.

 

Farbe

Farbtests, Farbwelt und Farbpalette

So, nachdem alles vorgezeichnet ist kommt der bunte Teil der Arbeit. Da Chase und Ace und die meisten anderen Autos schwarz oder vorwiegend weiß sind, war mir klar dass ich eine recht farbige Umwelt kreieren wollte, damit die Autos hervorstechen können. Außerdem dachte ich, schafft man so auch den gedanklichen Sprung in die Realität, wo Rassismus und Ungleichheit leider auch an den buntesten, schönsten und friedlichsten Orten stattfinden kann. Das war zumindest mein Hintergedanke dazu.

Da ich für dieses Projekt eigentlich nur digital gearbeitet habe, wollte ich trotzdem auf echtem Papier Tests machen. Aber ich habe schnell gemerkt das es so für mich einfach nicht gut funktioniert. Dann habe ich digital weitere Szenen farbig umgesetzt. Meine ersten Farbtest fand ich okay aber noch nicht perfekt.

Ich habe dann einfach das Storyboard grob und schnell eingefärbt. Ich merkte so, dass ich unbedingt ein bisschen Wärme, Licht und Schatten mit einbringen wollte. Und habe nebenbei eine kleine Farbwelt aufgebaut, die zwar nicht final war, aber immerhin eine kleine Richtung vorgab.

Danach habe ich drei Szenen aus dem Buch gewählt und die Farben genauer definiert und kam in eine Farbwelt dir mir gut gefiel.

Dem Verlag hat es auch gepasst und somit war die Farbfindung also abgeschlossen und los ging’s mit dem abarbeiten aller Innenseiten. Hier seht ihr ein kleines Video einer Doppelseite im Schnelldurchlauf. In Realität hat das färben und das Zeichnen der Details natürlich länger gedauert als 38 Sekunden. 

Das Cover sollte natürlich auch noch Farbe bekommen. Da habe ich zuerst einen Vorschlag gemacht, der viel zu lilagefärbt und einfarbig war. Es musste mehr Grün her. Da ich aber eigentlich mit knalligem Grün nicht so gut zurechtkomme, war mein zweiter Entwurf sehr entsättigt. Ich persönlich fand’s zuerst gut, musste aber dann auch zugeben, dass es doch recht altbacken aussah. Also auf ein neues: Ich habe nochmal an den Reglern gedreht und sogar noch meinen Mann um seine Meinung gebeten. Mit seiner Hilfe bin ich dann auf ein sattes Grün gekommen, dass auch dem Verlag gefiel.

Nachdem alles eingefärbt war und die Details gezeichnet waren, hat der Verlag dann auch die Illustrationen freigegeben und ich war also so gut wie fertig. Juhu! 

Reinzeichnung

Moment ...
... ein paar Dinge gab es noch zu tun. Ich musste die Daten noch finalisieren. Das heißt zum einen alles auf (Farb-)Fehler und Unstimmigkeiten überprüfen und zum anderen die Illustrationen anhand der Vorgaben des Verlages bearbeiten und liefern.

Ich habe mir also alle Bilder nochmal genau angesehen und hier und da die Farben noch satter gemacht. Danach musste alles noch in das richtige Farbprofil umgewandelt werden, das habe ich dann in Photoshop gemacht. In dieser Situation war ich doch ziemlich froh damals eine Ausbildung als Mediengestalterin gemacht zu haben, so wusste ich genau was zu tun war. Und so sieht das Endergebnis aus:

Ich bin ziemlich stolz auf das erste von mir illustrierte Buch und kann es kaum erwarten es in einem Buchladen zu sehen. Ich hoffe sehr, dass das Buch gut ankommt und das meine Bilder dem wichtigen Thema Rassismus gerecht werden.

Die Erstellung der Illustrationen hat viel Spass gemacht und der Kontakt auf Verlagsseite war großartig.

Danke für’s lesen. Und falls ihr Fragen zum Buch oder generell an mich habt, schreibt mir gerne eine Mail an hallonoSpam@alexpeter.ch oder meldet euch über Instagram. :-)

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